Mach den Wechsel zu Google Analytics 4: Jetzt!

13.03.2023 09:40:00 / Updates

Ab dem 1. Juli 2023 werden in den Standard-Universal-Analytics-Properties keine Daten mehr verarbeitet.
Aber keine Sorge, man hat die Möglichkeit, seine Universal-Analytics-Berichte noch für eine Weile einzusehen. Allerdings werden ab diesem Datum nur noch neue Daten in den Google-Analytics-4-Properties erfasst und verarbeitet. Es ist also höchste Zeit zu wechseln, um Daten weiterhin sauber tracken zu können.

Mit GA4/ Google Analytics 4 hat Google viele neue Funktionen eingeführt, die einem dabei helfen, tiefere Einblicke in das Verhalten der Nutzer zu gewinnen.
Man kann beispielsweise herausfinden, wie Besucher eine Website oder App nutzen, wie sie mit Inhalt interagieren und vieles mehr. Außerdem bietet GA4 eine bessere Integration mit anderen Google-Tools wie Google Ads, Google Tag Manager und Google Optimize.
In diesem Beitrag geben wir einen Überblick über GA4 und erklären, warum die Umstellung auf GA4 so wichtig ist und was man dabei beachten sollte.

Unterschiede zwischen UA und GA4

In diesem Abschnitt unseres Blogbeitrags vergleichen wir GA4 mit dem bewährten Universal Analytics (UA) und zeigen die wichtigsten Unterschiede zwischen den beiden Tools.
Datenansicht.png

Vergleich von Datenansichten und Datenströmen: Was ist der Unterschied?

Ein offensichtlicher Unterschied zu Universal Analytics ist die administrative Struktur. Während bei Universal Analytics Konto > Property > Datenansicht aufgebaut wird, findet man bei GA4 im Konto nur die Property mit scheinbar nur einer Datenansicht.
Aber das bedeutet nicht, dass man nur eine konsolidierte Ansicht der Webseitendaten hat. In GA4 werden sogenannte Datenströme („data streams“) verwendet, um die Daten nach bestimmten Kriterien zu segmentieren und zu betrachten.
Zum Beispiel ist es möglich, eine Webseite und eine App in eigene Datenströme einlaufen zu lassen und diese dennoch in einer konsolidierten Ansicht zu betrachten. Man kann auch verschiedene Länder- oder Sprachenverzeichnisse auf der gleichen Domain in getrennten Datenströmen erstellen.
Jeder Datenstrom hat seine eigene Tracking ID und man kann einstellen, welche Daten an welchen Datenstrom gesendet werden sollen. Zum Beispiel über den Google Tag Manager. In der Betrachtung der Daten sind standardmäßig alle Datenströme ausgewählt, aber es ist möglich, einfach zwischen ihnen umzuschalten und sie zu vergleichen. Man kann auch mehrere Ströme gleichzeitig betrachten und manche ausblenden, indem man das Vergleichs-Tool nutzt und die "Stream ID" als Dimension auswählt.

Hinweis: Man sollte darauf achten, dass bei der Konfiguration von Datenströmen keine Daten doppelt erfasst werden. Eine einzelne Sitzung eines Benutzers sollte daher nie in mehreren Datenströmen erfasst wird, um Dopplungen der Daten zu vermeiden.

Parameter.png

Mehr Spielraum mit Event-Parametern

Kommen wir nun zu einem weiteren Vorteil von GA4, die Event-Parameter. Bei Universal Analytics hat man nur die Kategorien, Aktionen und Labels zur Verfügung und man kann einen Wert übergeben. GA4 bietet jedoch viel mehr Freiheit. Bis zu 25 individuelle Parameter können genutzt und nach eigenen Wünschen benannt werden. Das macht es möglich, Events noch detaillierter und umfangreicher zu gestalten und spielt vor Allem bei der Einrichtung des E-Commerce-Trackings eine entscheidende Rolle. Es gibt zwar ein Limit von 500 Eventnamen, aber keine Sorge, das sollte für die meisten Integrationen mehr als ausreichend sein.
Berichte.png

Berichte

In GA4 gibt es einige Änderungen, die einem vielleicht etwas fremd vorkommen werden. Zum Beispiel sind die Berichte in der Reporting-Ansicht anders als in Universal Analytics. Das kann am Anfang etwas einschüchternd sein, aber keine Sorge, es ist nicht so schlimm wie es aussieht. Eine spannende Neuerung, auf die man sich freuen kannst, ist der Analysis Hub. Hier ist es möglich ganz einfach eigene Berichte zu erstellen, indem man Daten per drag-and-drop kombiniert. Das war in Universal Analytics eher schwierig und nicht so intuitiv.

Datenerfassung, wie funktioniert das genau?

blur-gf00f0a10f_640.jpg

Ein weiterer wichtiger Unterschied zwischen GA4 und Universal Analytics ist die Art und Weise, wie Daten gesammelt werden. Während Universal Analytics Daten auf Session- und Pageview-Ebene erfasst, werden in GA4 Daten auf Events und Parametern basierend erfasst. Selbst ein Pageview wird dabei als Event betrachtet.
Das bedeutet praktisch gesehen, dass GA4 umfangreichere Möglichkeiten bietet, zusätzliche Parameter für jede Art von Interaktion zu übergeben, um den Datenpool mit nützlichen Informationen zu erweitern.
Durch diese andere Art der Datenerfassung gibt es auch weniger Sampling, was bedeutet, dass Berichte im Durchschnitt mehr "echte" Daten enthalten, anstatt nur auf einem bestimmten Prozentsatz der tatsächlichen Daten zu basieren.

Das explorative Analysetool

datenanalyse-neu.png

Mit diesem Tool bekommt man noch genauere Einblicke in das Verhalten der Nutzer. Das explorative Analysetool ist ein echtes Power-Tool, mit dem man schnell Ad-hoc-Abfragen durchführen und Daten aufschlüsseln kann. Es bietet einem außerdem die Möglichkeit, Filter und Segmente zu nutzen, um die relevantesten Daten im Blick zu behalten.
Man kann außerdem Analyseverfahren nach eigenen Bedürfnissen konfigurieren und zwischen ihnen wechseln sowie Segmente und Zielgruppen erstellen. Das Beste daran ist, dass eine explorativen Datenanalysen auch für andere Nutzer einer Google Analytics-Property freigeben und die Analysedaten zur Verwendung in anderen Tools exportiert werden können.
Sofern man wirklich tiefer in die Daten eintauchen und sie optimal nutzen möchte, ist es ein Muss, sich mit dem explorative Analysetool auseinander zu setzen!

Alles im Blick mit der Debugging Ansicht

Und zu guter Letzt gibt es noch eine weitere tolle Neuerung, die vor allem für alle Tracking-Begeisterten interessant ist: die Debugging Ansicht. Diese ermöglicht ein Live-Testing der Tracking-Einbindung und bietet damit eine genaue Überprüfung, ob alles so funktioniert wie es soll.
Dazu aktiviert man einfach das GA Debugger Plugin oder den Tag Manager Preview Modus und kann dann direkt auf der Webseite die Aktivitäten verfolgen. So kann man beispielsweise überprüfen, ob Events wie gewünscht funktionieren und auch korrekt in Analytics angezeigt werden.
Im Vergleich zum Live Bericht in Universal Analytics, bei dem es oft schwierig war, die eigenen Aktionen inmitten des ganzen Traffics zu identifizieren, ist das eine deutliche Verbesserung.

debug-neu.png

Vorteile von GA4

Im nächsten Abschnitt stellen wir die Vorteile von GA4 vor und erklären warum man es unbedingt ausprobieren sollte. Ob verbesserte Datenerfassung, datenschutzkonformes Tracking oder benutzerfreundliche Dashboards - GA4 hat so einiges zu bieten!
startup-desktop.jpg

Vertrauen durch datenschutzkonformes Tracking

Google Analytics 4 hat einige coole Vorteile, vor allem wenn es um Datenschutz geht. Es gibt einem mehr Kontrolle über die Daten als Universal Analytics. Hier sind einige wichtige Änderungen:

  • Man kann zustimmen oder ablehnen, dass seine Daten verarbeitet werden.

  • Es ist möglich, einzustellen, wie lange die Daten aufbewahrt werden sollen.

  • Man kann einstellen, welche Daten mit Google geteilt werden

  • Es gib auf der Property-Ebene Einstellungen für personalisierte Werbung.

  • Man hat die Möglichkeit, Datenanfragen für bestimmte Zeiträume zu löschen.

Außerdem ist es super praktisch, dass man mit Google Analytics 4 eine User-ID hinterlegen kann. So ist es möglich, plattformübergreifend zu tracken, auch in Apps und User Journeys. Und das Beste ist, dass man automatisierte Ergebnisse erhält, ohne diese extra einzurichten (wie bei Universal Analytics).

budget-and-finance-tracking.jpg

Nutzerinteraktionen tracken mit Google Analytics 4: Seitenaufrufe, Bildschirmaufrufe, Downloads und mehr

Google Analytics 4 verwendet Events, um Nutzeraktionen wie Seitenaufrufe, Bildschirmaufrufe, Downloads und Video-Wiedergaben zu tracken. Die Events senden Ereignisparameter an GA4, um weitere Informationen zu liefern.
Zum Beispiel können Ereignisparameter wie page_location und page_referrer dem Ereignis page_view hinzugefügt werden, um zu verfolgen, welche Seite aufgerufen wurde und von welcher Seite der Besucher gekommen ist.
Neben den automatischen Ereignissen bietet Google Analytics 4 auch Enhanced Measurement an, mit dem man automatisch zusätzliche Daten sammeln kann. Das ist mega praktisch, um noch mehr über das Nutzerverhalten auf einer Website zu erfahren.

business-owners-flatlay.jpg

Google Analytics 4: Leichtere Bedienung und neue Funktionen

Google Analytics 4 ist sehr einfach zu bedienen und bietet neue und verbesserte Funktionen:

  • Das neue Datenmodell sorgt für noch bessere Analysen und eine übersichtlichere Darstellung der Daten.

  • Mit dem neuen Analyse-Hub kann man jetzt auch explorative Datenanalysen durchführen und sich mit Nutzer-Lifetime und Segmentüberschneidungen beschäftigen.

Wenn man eine App hat, ist es jetzt ganz einfach, die Daten direkt in Google Analytics 4 zu integrieren. Die App-Daten fließen nämlich per Datenstreams aus Firebase in die GA4-Property ein. So ist es möglich, die gesamte User Journey der Nutzer auf einen Blick zu sehen.

Außerdem ist Google Analytics 4 noch besser mit anderen Google-Services verzahnt als Universal Analytics. Das bedeutet, dass man zum Beispiel Daten aus Google Ads, Search Ads 260 oder dem Campaign Manager zur Optimierung nutzen kann. Auch bei YouTube lassen sich künftig noch mehr Daten tracken, wie zum Beispiel View-through-Conversions.
Und als Sahnehäubchen gibt es noch die BigQuery-Exportfunktion, die jetzt für alle GA4-Benutzer kostenlos ist (bei Universal Analytics musste man dafür extra zahlen). Außerdem kann man jetzt die Datenerfassung im BigQuery-Cloud-Speicher aktivieren, um noch mehr aus den Daten herauszuholen.

office-computer-screen.jpg

Verbesserte Datenanalyse mit Machine Learning

Mit Hilfe von Machine Learning kann Google Analytics 4 die vorhandenen Daten nutzen, um Prognosen über das Nutzerverhalten zu erstellen und die Datenanalyse zu verbessern. So kann man das Verhalten der User möglichst genau vorhersagen und unerwartetes Verhalten erkennen, dank der automatischen Anomalieerkennung.
Google Analytics fügt den Daten außerdem automatisch Prognosen und Hochrechnungen hinzu, um das zukünftige Nutzerverhalten zu schätzen.

Hier sind die verfügbaren Prognosewerte:

  • Kaufwahrscheinlichkeit: Zeigt an, ob ein Nutzer innerhalb der nächsten 7 Tage einen Kauf tätigen wird.

  • Abwanderungswahrscheinlichkeit: Gibt an, ob ein Nutzer innerhalb der nächsten 7 Tage die Website verlassen wird.

  • Umsatzvorhersage: Schätzt den zu erwartenden Umsatz innerhalb der nächsten 28 Tage.

Fazit

Die Umstellung von Universal Analytics (UA) auf Google Analytics 4 (GA4) hat einige tolle Vorteile. Zum Beispiel das User-centric Design, datenschutzkonformes Tracking (auch ohne Cookies), die neue Benutzeroberfläche mit coolen Funktionen und die Predictive Metrics für detaillierte Prognosen des Nutzerverhaltens.
Aber das Wichtigste ist, dass du GA4 richtig einrichtest und auf deine Marketingziele abstimmst, um die Daten zu bekommen, die du brauchst. Es ist auch wichtig, früh damit anzufangen, damit du im Juli 2023 eine solide Datenbasis hast. Dann wird Universal Analytics verschwinden und GA4 wird der einzige Weg sein, um weiterhin deine Daten mit Google zu tracken.
Wir wissen, dass die Umstellung auf GA4 eine Herausforderung sein kann und dass es wichtig ist, diese korrekt zu konfigurieren. Deshalb möchten wir dir unsere Erfahrung und unser Wissen anbieten, um dir bei der Umstellung auf GA4 zu helfen.
Wir bieten dir eine individuelle Beratung und Unterstützung bei der Einrichtung von GA4 sowie bei der Einrichtung des Trackings mit allen wichtigen Paramatern.

Sprich uns an!

Phone:
Mail:
Schreib uns eine Mail:
bewerbung@solution360.de
Besuchen vor Ort:
Vereinbare einen Termin und besuch uns vor Ort!
Finde uns bei Google Maps

News